Was will KSW?

Grundzüge des KSW-Modells

KSW-mittleres-Ruhrgebiet ist eine Private-Public-Partnership-Initiative, deren Träger die Bezirksregierung in Arnsberg, die Städte Bochum, Herne, Witten und Hattingen, sowie die IHK im mittleren Ruhrgebiet . Unterstützt wird KSW ferner durch den Arbeitgeberverband Metall mittleres Ruhrgebiet und die Kreishandwerkerschaften Ruhr und Herne.

Das Modellprojekt fördert die systematische, dauerhafte und flächendeckende Vernetzung zwischen Schulen und Unternehmen. Durch Lernpartnerschaften zwischen je einem Unternehmen und einer Schule soll der Unterricht in möglichst vielen Fächern und Jahrgangsstufen wirtschafts-, berufs- und praxisorientierter gestaltet werden. Schülerinnen und Schüler gewinnen am Beispiel des Partnerunternehmens Kenntnisse über wirtschaftliche und betriebliche Zusammenhänge sowie eine Orientierung über Möglichkeiten und Anforderungen der Berufswelt. Sie haben Gelegenheit, persönliche und soziale Kompetenzen [wie Kommunikations- und Teamfähigkeit, Selbstständigkeit, Lern- und Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein] auch im Kontakt mit außerschulischen Partnern zu entwickeln.

Unternehmen haben in der Kooperation mit Schulen zum einen ihre eigene Nachwuchsförderung im Blick, sie können die eigene Ausbildung vorstellen und über den Bedarf an Arbeitskräften informieren. Zum anderen trägt eine öffentlichkeitswirksame Präsentation des Engagements auch zur Imagepflege bei. Beide Aspekte können die Position eines Unternehmens am jeweiligen Standort verbessern.

KSW-Lernpartnerschaften verstehen sich als eine auf Dauer angelegte institutionelle Zusammenarbeit . Die Voraussetzungen dafür zu schaffen ist Aufgabe der Büroleiter des Kooperationsnetzes. Sie präsentieren auf Wunsch das Konzept sowohl in der Schule als auch in dem möglichen Partnerunternehmen, entwickeln gemeinsam mit Vertretern beider Seiten Kooperationsideen und stellen schließlich nach mehreren Gesprächsrunden die konsensfähigen Aktivitäten in einer schriftlichen Kooperationsvereinbarung zusammen. Vorzugsweise werden zunächst einfach zu realisierende Aktivitäten ausgewählt, die den Regelunterricht betreffen oder zu denen bereits Erfahrungen vorliegen. Neben Projekten aus dem sprachlich-künstlerischen, dem gesellschaftswissenschaftlichen und dem naturwissenschaftlichen Bereich können Maßnahmen zur Förderung sozialer und persönlicher Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler einbezogen werden. Entscheidend für die konkrete Ausgestaltung einer Kooperationsvereinbarung sind die inhaltlichen Wünsche und die organisatorischen und personellen Möglichkeiten der beiden Partner. Die Kooperationsvereinbarung ist der sichtbare Ausdruck dafür, dass die Kooperation eine gemeinsame Angelegenheit der beiden Institutionen ist und sich nicht nur dem Engagement Einzelner verdankt. Der Schulleiter und ein Mitglied der Geschäftsführung unterzeichnen schließlich die Kooperationsvereinbarung, in der Regel unter Einbeziehung von Schulöffentlichkeit, Schulträger und Presse.

Diese erste Kooperationsvereinbarung hat den Status einer Absichtserklärung, nach einem Jahr werden die gemeinsamen Projekte in Zusammenarbeit mit dem KSW-Büro evaluiert. Aktivitäten, die sich nicht bewährt haben, werden heraus-, neue Ideen hineingenommen. Durch dieses Verfahren entwickelt sich eine Kooperationsroutine, die die Zusammenarbeit von Schule und Unternehmenspartner verbessert und die Aktivitäten und Projekte zum festen Bestandteil der praktischen Arbeit beider Partner werden lässt. Auf diese Weise wird einerseits der Planungsaufwand immer geringer, andererseits werden immer mehr Kollegen aktiv in die Kooperation einbezogen.

In Ergänzung zu diesen 1:1-Partnerschaften werden in Bochum und Herne auch andere Kooperationsmodelle umgesetzt: ein Unternehmen mit einem besonderen Angebot kooperiert mit mehreren Schulen (z.B. Bewerbungstraining durch eine Bank oder Sparkasse), ein kleineres Unternehmen arbeitet nur in einem Fach mit einer Schule zusammen (z.B. eine Marketing-Agentur mit der Fachschaft Kunst) und eine Schule kooperierte mit mehreren Unternehmen. Diese organisatorische „Auflockerung“ der Kooperationsidee soll es auch kleineren Unternehmen besonders aus dem Handwerksbereich ermöglichen, im Kooperationsnetz mitzuwirken.